LEUCHSTPIELHAUS
LEIF RANDT
Das etwas andere Buch.
Frische Sprache. Vielleicht ein Literatur 2.0 Buch ...
Das schreibt Literaturkritik.de (Kathri Schlimme, 22.02.2010):
Mit seinem Debütroman ist dem 1983 in Frankfurt geborenen Autor Leif Randt ebenfalls etwas ganz Eigenes gelungen; eine ungewöhnliche Geschichte, ungewöhnlich erzählt. In dem Roman gibt es eine zweite Handlungsebene: Helens futuristisches Filmskript, das Teenager mit „Powerrahmen“ beschreibt. Letztere zwingen zu einer Abgrenzung von anderen insofern, als sich die Rahmen gegenseitig abstoßen, manchmal bis hin zur Explosion. Nur selten gelingt es, diese Maxime zu durchbrechen – ein Sinnbild für die Romanrealität, in der sich als Konsequenz aller Abgrenzung verletzliche Einsamkeit erahnen lässt.
Randts Figuren sind schlüssig, er hat sie mit herausragender Beobachtungsgabe und bemerkenswertem Sinn für Details skizziert. Wir sehen in diese Figuren hinein, erfahren oft genauestens, was sie denken und fühlen – aber sie denken und fühlen erschreckend banal. Kennzeichnend für die Figuren ist, dass sie nicht in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen, sei es in einer Partnerschaft oder der Familie. Alles bleibt provisorisch, ist an den Moment gebunden, nicht auf Dauer angelegt. Vieles bleibt äußerlich; die Frisuren, die Outfits, die Namen, die Eric und sein Freund Robert alias Kobee_McFly Menschen wie Dingen geben, um sie sich zu Eigen zu machen.
Vieles ist austauschbar, der Salon, die Stadt, die Freunde.
„Es passieren in Wahrheit keine Gespräche im Saal, alle hundertvierzig Stimmen wiederholen einzelne Wörter jeweils zu zehnt“, heißt es in Helens Drehbuch. So ist es letztlich auch in der fiktiven Realität des Romans; das Wesentliche bleibt unausgesprochen, zu Konflikten kommt es nicht: „‚Bedrückt dich was?', fragt Helen. Dass sie lächelt, zeigt mir, dass sie weiß, wie wenig das Verb ,bedrücken' in unsere Dialoge passt“, stellt Eric fest.
Leif Randts Roman ist lesenswert – wegen der erfrischenden, unkonventionellen Sprache, wegen der überraschenden Nuancen in den Beschreibungen von Menschen und Dingen, und nicht zuletzt wegen der interessanten und durchdachten Handlung, die bis zum Schluss für Spannung sorgt. „Leuchtspielhaus“ passt zum Lebensgefühl der ersten Jahre des 21. Jahrhunderts, fängt ein Stück Zeitgeist ein. Zwar bleibt ein zunächst etwas schaler Nachgeschmack, der aus der Belanglosigkeit von Personen, Beziehungen und Empfindungen resultiert. Genau dies aber kann zum Nachdenken anregen.
*****Sternenzeit*****
Spannung **
Humor *
Anspruch *
Erotik *
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